Ludmillenhof, Sitz der Samtgemeinde Sögel, denkmalgeschützt

Groß Berßen

GEMEINDE GROSS BERSSEN

Geschichte

Über die geschichtliche Entwicklung der Gemeinde Groß Berßen ist nur wenig bekannt. Die hohe Anzahl an Hügel- und Steingräbern innerhalb des Gemeindegebietes lässt allerdings vermuten, dass bereits in der jüngeren Steinzeit, in unserem Raum etwa um 2000 v. Chr., erste Siedler hier gelebt haben. Der Name der heute 679 Einwohner zählenden Kommune ist erstmalig zur Zeit des Bischofs Dodo I. von Osnabrück (Amtszeit 919 - 952) als Teil der Pfarrei Bokeloh erwähnt. In seiner Geschichte blieb Groß Berßen bis heute ein dörflich geprägtes Gemeinwesen inmitten einer urtümlichen Heide- und Niederungslandschaft, das seinen Bewohnern wenig wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten bot. Die Gemeinde ist bis in die heutige Zeit durch die Landwirtschaft geprägt; in Groß Berßen gehen derzeit etwa 25 Vollerwerbslandwirte ihrer Arbeit nach.

Seit dem Beitritt zur Samtgemeinde Sögel im Jahre 1974 konnte der Straßen- und Wegebau weitgehend abgeschlossen werden und Radwegverbindungen entlang der ausfallenden Straßen sind inzwischen selbstverständlich.

Dorfleben

Den Mittelpunkt des Dorfes bilden die Grundschule, das Gemeindebüro und das Dorfgemeinschaftshaus, mit den dort wöchentlich stattfindenden Veranstaltungen der Ortsvereine und -verbände.

Bebauung

Im Jahr 2010 wurde die zweite Erweiterung des Baugebietes "Middendorfsholz", das nochmals über 13 Bauplätze verfügt, genehmigt. Insgesamt wurden in Groß Berßen sechs Baugebiete nahezu 200 Baugrundstücken ausgewiesen.

Bildung

Die Grundschule, deren Ursprung bis in die Anfänge des 18. Jahrhunderts (1716) als sogenannte Nebenschule der Hauptschule Klein Berßen zurückverfolgt werden kann, wurde zum Schuljahr 2013/14 aufgelöst und dem Schulverbund Klein Berßen/Stavern angeschlossen. Das bisherige Schulgebäude wurde zu einem Kindergarten mit Krippe umgebaut. Seit dem Sommer 2014 besuchen die Kinder aus den Gemeinden Hüven und Groß Berßen den Kindergarten und die Krippe. Außerdem besuchen auch die Kinder der Gemeinde Klein Berßen die Krippe.

Tourismus/Kultur

Die Gemeinde Groß Berßen ist per 01.01.1998 in das Landesprogramm Dorferneuerung aufgenommen worden. Ein aus Bürgern der Gemeinde gebildeter Arbeitskreis hat seinerzeit in Zusammenarbeit mit einem Planungsbüro den Dorferneuerungsplan erarbeitet. Im Jahre 2007 wurde die Dorferneuerung in Groß Berßen abgeschlossen. Im Rahmen der Dorferneuerung konnten insgesamt 42 Maßnahmen umgesetzt werden. Dabei wurden von der Gemeinde Groß Berßen einige Maßnahmen wie z. B. die Erstellung von vier Bushaltestellen, einen Busbahnhof in der Ortsmitte, die Neugestaltung der Pausenhalle an der Grundschule, die Erneuerung der Lehrerwohnung, der Bau eines Kreisverkehrs, die Neuanlage eines Dorfteiches, die Neugestaltung des Umfeldes des Dorfgemeinschaftshauses und weitere kleinere Projekte umgesetzt. Durch die Dorferneuerung wurde im wesentlichen der Ortskern sowie die Verkehrssicherheit verbessert.
Für den Tourismus sowie für die Frühgeschichtsforschung ist der Ort wegen seiner zahlreichen urgeschichtlichen Zeugnisse, der Hügel- und Hünengräber, besonders attraktiv, wobei vor allem das bekannte „Königsgrab“ und die nach historischem Vorbild wiederhergestellte Grabkammer zu nennen sind. Weiterhin befinden sich mehrere regional und überregional bedeutende Wanderwege im Gemeindegebiet, wobei insbesondere der „Friesenweg“ zu erwähnen ist.